Sakkorausch mit Eva-Maria Viertbauer

SAKKORAUSCH

ist eines der Synonyme, unter denen die Philosophin Helene von Druskowitz ihre Werke am Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte. 1856 in Wien geboren, promovierte sie als erste Österreicherin zur Doktorin der Philosophie. War sie anfangs in Literatenkreisen als Besonderheit gern gesehen, änderte sich das mit der Zeit, da sie bedingungslos einforderte, als Literaturwissenschaftlerin wahr- und ernst genommen zu werden und keinerlei Scheu davor hatte, auch etablierte Kollegen zu kritisieren, so beispielsweise Friedrich Nietzsche, dessen „Zarathustra“ sie ablehnte.

Darüber hinaus die zu ihrer Zeit gängigen weiblichen Lebensmodelle, sprich Heirat oder eine Stelle als Gouvernante, ablehnend, geriet sie immer mehr in Isolation. Mit 35 Jahren brach sie unter dem psychischen Druck zusammen und wurde in die Nervenheilanstalt eingeliefert, die sie die nächsten 28 Jahre, bis zu ihrem Tod 1918, nicht mehr verlassen sollte, damals eine recht häufige Methode, sich anpassungsunwilliger Frauen zu entledigen. Sie gab sich dort aber nicht auf, nutzte die Situation für sich, und tat das, was sie eigentlich tun wollte: Sie schrieb und setzte sich mit ihren Texten zur Wehr, so in ihrem Spätwerk „Der Mann als logische und sittliche Unmöglichkeit oder als Fluch der Welt“. Folgen Sie ihr mit diesem Monolog auf eine spannende und amüsante Reise in ihre Gedankenwelt.